Derzeit sind Trainingspläne für folgende Diagnosen verfügbar:

Flachrücken
Hyperkyphose BWS (Rundrücken)
Hyperlordose LWS (Hohlrücken)
Bandscheibenprotrusion BWS/LWS
Rechts-/ linkskonvexe Lumbalskoliose
LWS-Stenose
ISG-Blockade
Gleitwirbel
Sonstige Rückenschmerzen
Rückenschmerzen, nicht näher bezeichnet

Flachrücken

Die natürliche Krümmung der Wirbelsäule ist bei einem Flachrücken nur schwach ausgebildet. Das Becken ist stark aufgerichtet und die Körperhaltung ungewöhnlich gerade. Durch die unterdurchschnittlich ausgeprägte S-Krümmung fehlt die natürlich Stoßdämpferfunktion der Wirbelsäule wodurch die Einflüsse von den Bandscheiben kompensiert werden müssen.

Durch die ungünstige Druckverteilung kann es bei Belastung zu starken Rückenschmerzen kommen, da Bandscheibe und Gelenke schnell abgenutzt werden. Neben einem starken Verschleiß, ist außerdem die Nährstoffversorgung infolge des hohen Drucks auf die unteren Wirbelkörper eingeschränkt. Wird ein Flachrücken nicht behandelt kann es außerdem zu Einschränkungen in der Beweglichkeit und Leistungsschwäche kommen, was mit einer Verschlechterung der Lebensqualität einhergeht.

Der Flachrücken kann als Symptom einer anderen Grundkrankheit aber auch durch Haltungsproblematiken hervorgerufen werden. Häufig treten Haltungsschwächen bereits im Kindesalter auf. Werden diese während der Wachstumsphase beibehalten, orientiert sich auch die Entwicklung der Wirbelsäule an dieser Haltung, was die Fehlstellung sowie Schmerzen begünstigt.

Zunächst gilt es die Ursache für die Entstehung des Flachrückens zu erkennen. Im Normalfall ist eine konservative Behandlung erfolgversprechend. Durch gezielte Dehn- und Kräftigungsübungen sowie die Aktivierung der Rumpfmuskulatur soll eine verbesserte Körperhaltung sowie ein muskulärer Ausgleich geschaffen werden. Verkürzte Muskeln werden gedehnt, geschwächte Muskeln gekräftigt, um muskuläre Dysbalancen zu beseitigen und den Bewegungsapparat gleichmäßig zu belasten.

Durch das Training soll sich Deine Wirbelsäule wieder der physiologischen S-Form annähern. Achte also darauf, dass Du während der Übungsausführung die gewünschte Wirbelsäulenhaltung einnimmst. Hals- und Lendenwirbelsäule sollten nach vorne-, Brustwirbelsäule und Kreuzbein nach hinten ausgerichtet sein.

Solltest Du während der Übung Schmerzen verspüren oder die Schmerzen stärker werden, unterbrich die Übung und gib dies in der Feedbackfunktion der App an.

Buchbauer J. Präventives Muskeltraining zur Behebung von Haltungsfehlern: Totalrundrücken, Hohlrücken, Hohlrundrücken, Flachrücken und Skoliose; Gymnastik – Gerätetraining – Ernährung. Schorndorf: Hofmann; 1999.

Hyperkyphose (Rundrücken)

Unter Hyperkyphose versteht man eine Deformität der Wirbelsäule, die eine nach vorne gekrümmte Form des oberen Rückens verursacht. Während eine Kyphose (Krümmung nach außen) in dem Bereich der Brustwirbelsäule zur normalen Form gehört, verstärkt sich bei einer Hyperkyphose diese Krümmung so weit, dass sie nicht mehr im Normalbereich ist. Betrachtet man eine Hyperkyphose von der Seite, ist ein Rundrücken zu erkennen. Kopf und Hals sind vor dem Rumpf positioniert.

Ähnlich wie bei einer Skoliose, wird das Ausmaß einer Hyperkyphose anhand des Cobb-Winkels errechnet.

Als Ursache für die Entstehung dieses Krankheitsbilds muss zwischen einer angeborenen und erworbenen Hyperkyphose unterschieden werden. Bei einer angeborenen Hyperkyphose bestehen die Probleme von Geburt an und es wird von einer kongenitalen Hyperkyphose gesprochen.

Deutlich häufiger tritt die erworbene Form auf. In diesem Fall gibt es vielfältige Ursachen, die zur Entstehung des Rundrückens führen können. Dazu gehören unter anderem eine schlechte Körperhaltung, Bewegungsmangel und eine damit zusammenhängende Muskelschwäche. Langes Sitzen lässt die Brustwirbelsäule nach vorne fallen und dadurch, dass Schulter- und Rückenmuskeln zu schwach ausgeprägt sind, kann dem Ungleichgewicht nicht entgegengewirkt werden – die muskuläre Dysbalance verfestigt sich.

Zudem können verschiedene Erkrankungen eine Hyperkyphose hervorrufen. Degenerative Bandscheibenerkrankungen, Osteoporose oder das Krankheitsbild Morbus Scheuermann (fehlerhafte Verknöcherung der Brustwirbelsäule) sind als mögliche Ursache zu nennen.

Durch ein gezieltes Training ist die Hyperkyphose gut behandelbar. Übungen, die der Körperaufrichtung dienen, bestimmten Dehnungen und Muskelkräftigung können die Krümmung der Wirbelsäule verringern und Schmerzen lindern.
Daneben helfen spezielle Atemübungen, die die Muskulatur entlasten und die Lunge wieder entfalten lassen. So kann zudem das Fortschreiten des Krankheitsbildes verhindert werden.

Um die Hyperkyphose zu korrigieren, ist es von großer Bedeutung, die empfohlenen Übungen regelmäßig durchzuführen. Solltest Du jedoch während einer Übung Schmerzen verspüren oder die Schmerzen stärker werden, unterbrich die Übung und gib dies in der Feedbackfunktion der App an.
Auch im Alltag sollte auf eine gesunde Körperhaltung geachtet werden. Einseitige Bewegungsabläufe sowie schweres Heben sollten vermieden und auf ausreichend Bewegung geachtet werden.

Rusu, C., Herold, L., Voigt, C. et al. Thorakolumbaler Übergang der Wirbelsäule. Trauma Berufskrankheiten. Volume 9, S249–S256 (2007).

Katzman, W.B., Wanek, L., Shepard, J.A.; Sellmeyer, D.E. . Age-Related Hyperkyphosis: Its Causes, Consequences, and Management. Journal of Orthopaedic & Sports Physical Therapy. Volume40, Issue6, Pages 352-360 (2010).

Hyperlordose (Hohlrücken)

Bei einer Hyperlordose besteht eine außergewöhnlich starke Krümmung der Wirbelsäule nach vorne. Am häufigsten kommt dies im Bereich der Lendenwirbelsäule vor und ist unter dem Begriff „Hohlkreuz“ bekannt. Becken und Bauch sind extrem nach vorne gewölbt, der Brustkorb verlagert sich ausgleichend nach hinten.

Häufigste Ursache für die Entstehung einer Hyperlordose ist eine falsche Körperhaltung in Verbindung mit zu wenig Bewegung. Die Rückenmuskulatur ist durch zu langes Sitzen oftmals verkürzt und die Zugspannung auf Muskeln und Faszien erhöht. Hinzu kommt eine schwach ausgeprägte Rücken- und Bauchmuskulatur, die die Entstehung einer Hyperlordose begünstigen. Starkes Übergewicht und damit einhergehende Haltungsverlagerungen oder eine Osteoporose sind als weitere Risikofaktoren zu nennen.

Bleibt eine Hyperlordose unbeachtet, kann dies mit verschiedenen Folgen einhergehen. Da die Bandscheiben stark belastet werden, kann dies im Extremfall zu einem Bandscheibenvorfall führen. Auch die Einengung des Wirbelkanals ist nicht ausgeschlossen.
Mit speziellen Übungen lässt sich eine Hyperlordose allerdings gut in den Griff bekommen. Ziel ist es, muskuläre Dysbalancen auszugleichen. Rückenstrecker und Hüftbeuger sind in der Regeln verspannt, Bauch und Gesäßmuskulatur zu schwach ausgeprägt. Durch ausgewählte Dehn- und Kräftigungsübungen kann die richtige Haltung wieder erlernt werden. Dies ist jedoch ein langwieriger Prozess, der die Integration von Bewegung in den Alltag, dynamisches Sitzen und die eigene Haltungskontrolle mit beinhaltet.
Bestimmte Entspannungstechniken können ebenfalls Teil der Therapie sein, um die verspannte Muskulatur zu lockern.

Achte bei der Übungsausführung darauf, deinen Bauch stets fest anzuspannen und aktiv gegen die Hohlkreuzposition zu arbeiten. Du solltest die Haltung deines Rückens immer wieder kontrollieren und auf deine Haltung achten. Schultern fallen locker nach hinten, Gesäß und Bauch sind angespannt.
Solltest Du während einer Übung Schmerzen verspüren oder die Schmerzen stärker werden, unterbrich die Übung und gib dies in der Feedbackfunktion der App an. 

Sadler SG, Spink MJ, Ho A, De Jonge XJ, Chuter VH. Restriction in lateral bending range of motion, lumbar lordosis, and hamstring flexibility predicts the development of low back pain: a systematic review of prospective cohort studies. BMC Musculoskelet Disord. 2017;18(1):179. Published 2017 May 5. doi:10.1186/s12891-017-1534-0

Brötz, D., Weller, M. (2017). Diagnostik und Therapie bei Bandscheibenschäden, 4. Auflge

Bandscheibenprotrusion

Eine Bandscheibenprotrusion beschreibt eine Wölbung des Faserrings der Bandscheibe nach vorne und ist somit die Vorstufe zum Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps). Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall entsteht im Faserring jedoch kein Riss, sondern lediglich eine Vorwölbung, dadurch dass der innere Gallertkern sich zur Seite ausdehnt.

In jedem Abschnitt der Wirbelsäule kann es zu einer solchen Vorwölbung kommen, am häufigsten jedoch in der Lendenwirbelsäule.

Die Ursachen für eine Bandscheibenprotrusion sind vielseitig. Degenerative Veränderungen tragen einen Großteil zur Entstehung einer Bandscheibenprotrusion bei. Die Wasserspeicherfähigkeit des Gallertkerns nimmt altersbedingt ab, wodurch das Gewebe des äußeren Faserrings porös wird. Bei Belastung, beispielsweise beim Heben schwerer Lasten, steigt damit die Gefahr einer Vorwölbung.

Schwere körperliche Arbeit, Fehlhaltungen, traumatische Verletzungen, Bewegungsmangel und Übergewicht erhöhen dieses Risiko.

Unabhängig vom Alter kann eine solche Vorwölbung durch hohe Krafteinwirkungen bei einem Unfall verursacht oder durch eine angeborene Bindegewebsschwäche hervorgerufen werden.

Die gezielte Kräftigung der umliegenden Muskulatur ist der wichtigste Punkt bei der Behandlung einer Bandscheibenprotrusion. Allgemein sollte darauf geachtet werden, die gesamte stützende Muskulatur im Rumpf zu trainieren, um die Wirbelsäule bestmöglich zu stabilisieren und das weitere Fortschreiten der Protrusion zu vermeiden.

Rückenschule und die Korrektur möglicher Fehlhaltungen ist ebenfalls Teil der konservativen Behandlung.

Solltest Du während einer Übung Schmerzen verspüren oder die Schmerzen stärker werden, unterbrich die Übung und gebe dies in der Feedbackfunktion der App an.

Um weitere Bandscheibenprotrusionen vorzubeugen, solltest Du auch nach Wiedererlangung der Schmerzfreiheit weiterhin gezielt deinen Rücken kräftigen und deine Wirbelsäule stabilisieren. Achte außerdem auf richtiges Heben und Tragen im Alltag, damit dein Rücken entlastet wird.

Wottke D. (2004) Orthopädie. Die große orthopädische Rückenschule. Springer, Berlin, Heidelberg.

Streeck U., Focke J., Melzer C., Streeck J. (2017) Manuelle Therapie und Rehabilitation der Lendenwirbelsäule. In: Manuelle Therapie und komplexe Rehabilitation. Springer, Berlin, Heidelberg.

Skoliose

Die Skoliose bezeichnet eine Seitabweichung bzw. eine seitliche Verkrümmung mit gleichzeitiger Verdrehung der Wirbelsäule.

Unterschieden wird zwischen idiopathischer (mit ca. 85% die häufigste Form) und symptomatischer bzw. sekundärer Skoliose.

Eine konkrete Ursache für die Entstehung der idiopathischen Skoliose ist nicht auszumachen. Sie ist jedoch auf ein ungleichmäßiges Wachstum der Rückenmuskulatur und der Wirbelkörper zurückzuführen. Diese Form der Skoliose tritt vor allem in wachstumsintensiven Zeiten auf, weshalb vor allem Kinder und Jugendliche betroffen sind.

Ist die Skoliose auf eine andere Diagnose zurückzuführen, spricht man von der symptomatischen Skoliose. Diese kann zum Beispiel einer Erkrankung des Nervensystems, einer Erkrankung der Muskulatur oder des Knochenstoffwechsels zu Grunde liegen.

Mit Hilfe des sogenannten Cobb-Winkels kann angegeben werden, wie stark die seitliche Krümmung der Wirbelsäule ist. Bei einer Ausbiegung der Wirbelsäule ab 10 Grad spricht man von einer leichten Skoliose. Liegt der Winkel zwischen 40 und 60 Grad wird von einer mittelschweren Skoliose ausgegangen, über 60 Grad von einer schweren Skoliose.

Je nachdem zu welcher Seite sich die Wirbelsäule krümmt wird von einer links- oder rechtskonvexen Skoliose gesprochen.

Die gute Nachricht ist, dass leichte Skoliosen mit einfachen trainingstherapeutischen Übungen behandelbar sind und so einer weiteren Verkrümmung entgegengewirkt werden kann. Ziel dabei ist es, die Rückenmuskulatur zu stärken und die Körperhaltung bestmöglich zu korrigieren.

Vermeide ruck- und stoßartige Bewegungsabläufe, die die Wirbelsäule zu stark belasten. Achte auf eine kotrollierte und stabile Übungsausführung und eine aufgerichtete Wirbelsäule. Um die Spannung zu intensivieren, ziehe Deinen Bauchnabel bei den Übungen sanft nach innen.

Solltest Du während der Übung Schmerzen verspüren oder die Schmerzen stärker werden, unterbrich die Übung und gib dies in der Feedbackfunktion der App an.

Radl, R., Maafe, M. & Ziegler, S. Skoliose. Orthopäde 40, 449–462 (2011). https://doi.org/10.1007/s00132-011-1771-0

LWS Stenose

Das Rückenmark verläuft durch einen Kanal (Spinalkanal) in der Wirbelsäule. Ist dieser Kanal verengt, liegt eine Stenose vor. Liegt diese Verengung, wie in den meisten Fällen, auf Höhe der Lendenwirbelsäule, spricht man von einer LWS Stenose bzw. einer lumbalen Spinalkanalstenose. Der durch die Enge verursachte Druck auf das Rückenmark und die Blutgefäße äußert sich in Form von Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in die Beine.

In den meisten Fällen ist ein altersbedingter Verschleiß der Wirbelsäule als Ursache zu nennen. Die Höhe der Bandscheiben wird geringer, gleichermaßen der Abstand zwischen den Wirbelkörpern. Dies führt zu einer Vorwölbung der Bandscheibe in den Spinalkanal sowie zu einer verminderten Elastizität der Bänder entlang der Wirbelsäule. Der Spinalkanal wird weiter eingeengt und das gesamte Wirbelsäulensegment instabil.

Weitere Ursache sind unter anderem die Entstehung einer Arthrose der Wirbelgelenke, da durch knöcherne Neubildungen an den Wirbelkörpern der Spinalkanal eingeengt werden kann, angeborene Fehlbildungen oder Knochenerkrankungen.

Die idiopathische Spinalkanalstenose beschreibt die Verengung des Wirbelkanals mit unbekannter Ursache von Geburt an.

Zentrales Ziel bei der trainingstherapeutischen Behandlung der Stenose, ist die Entlastung der Wirbelsäule. Es sollte vor Allem darauf geachtet werden, Übungen zu wählen, bei denen die Hohlkreuzstellung (Lordosierung) der Lendenwirbelsäule vermindert wird. Hierzu zählen Dehnungsübungen des Hüftbeugers und vorderen Oberschenkelmuskulatur sowie Kräftigungsübungen für die Bauchmuskulatur. Rückenschonende Haltungen sollten vermittelt und eine allgemeine Stabilisierung und gezielte Kräftigung der Rückenmuskulatur erzielt werden.

Achte bei der Übungsausführung darauf, nicht in eine Hohlkreuzposition zu fallen und halte deinen Bauch angespannt. Um die Spannung zu intensivieren, ziehe Deinen Bauchnabel sanft zur Wirbelsäule.

Solltest Du während der Übung Schmerzen verspüren oder die Schmerzen stärker werden, unterbrich die Übung und gib dies in der Feedbackfunktion der App an.

Jeanneret, B., Jeanneret, C., Der enge Spinalkanal der LWS. Swiss Med Forum. 2002; 02(39), S.922-928

Bodack MP, Monteiro M. Therapeutic exercise in the treatment of patients with lumbar spinal stenosis. Clin Orthop Relat Res. 2001;(384):144-152. doi:10.1097/00003086-200103000-00017

ISG- Blockade

Die ISG- Blockade beschreibt eine Dysfunktion des Iliosakralgelenks. Durch das Verkanten der Gelenkflächen von Kreuz- und Darmbein ist das Gelenk in seiner Beweglichkeit eingeschränkt und es kann zu Schmerzen im unteren Rücken kommen, die über das Gesäß und die hintere Oberschenkelmuskulatur ausstrahlen. Treten die Symptome über einen längeren Zeitraum auf, spricht man von einem ISG Syndrom.

Die Ursachen für die Entstehung einer ISG- Blockade sind vielseitig. Fehlhaltungen, schweres Heben oder Übergewicht sind in den meisten Fällen der Auslöser. Plötzliche Stopp- Bewegungen oder ein Tritt ins Leere, wie beim Verfehlen einer Treppenstufe, können ebenfalls eine ISG- Blockade hervorrufen.

Außerdem wird durch hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft der Bandapparat gelockert. In Kombination mit dem erhöhten Gewicht, verliert dieser an Stabilität, die Muskulatur verspannt und die Blockierung des Gelenks wird begünstigt.

In den meisten Fällen ist eine ISG- Blockade gut konservativ zu therapieren. Ziel ist es, durch bestimmte Dehnungs- und Kräftigungsübungen den Bereich des ISG Gelenks zu mobilisieren und zu entlasten. Außerdem sollten zur Stabilisation des Oberkörpers Rücken- und Bauchmuskulatur gekräftigt werden.

Das normale Bewegungsmuster sollte möglichst schnell wiedererlangt werden, damit es nicht zu einer Chronifizierung der Schmerzen kommt.

Neben den empfohlenen Mobilisations- und Kräftigungsübungen ist es bei einer ISG-Blockade von großer Bedeutung sich trotz Schmerzen ausreichend zu bewegen.

Sollten die Schmerzen während der Übungsausführung jedoch stärker werden, unterbrich die Übung und gib dies in der Feedbackfunktion der App an.

Auch wenn die Blockade wieder gelöst ist, sollte weiterhin darauf geachtet werden, die umliegende Muskulatur zu kräftigen und die Lenden-Becken Region bestmöglich zu stabilisieren. So wird das Risiko eines wiederholten Auftretens erheblich reduziert.

Schenker, A., Schiltenwolf, M., Schwarze, M. et al. Schmerzquelle Iliosakralgelenk. Orthopäde (2019). https://doi.org/10.1007/s00132-019-03843-1

Mohadjer, S. Diagnose und Therapie des „Iliosakralgelenksyndroms“ – Eine gesundheitliche, psychosoziale und schmerzrelevante Betrachtung (2008). URN: urn:nbn:de:bsz:25-opus-60926

Gleitwirbel

Verlässt ein Wirbelkörper seine ursprüngliche Position in der Wirbelsäule und verschiebt sich aufgrund einer Instabilität, spricht man von einem Gleitwirbel (Spondylolisthesis). Verrückt sich der Wirbel im Vergleich zu den anderen nach vorne, liegt eine ventrale Spondylolisthesis vor, verschiebt sich der Wirbel nach hinten, eine dorsale Spondylolisthesis. Am häufigsten betroffen ist der Lendenwirbelsäulenbereich.

Die häufigste Ursache für einen Gleitwirbel sind abnutzungsbedingte (degenerative) Schäden der Wirbelsäule. Durch den altersbedingten Flüssigkeitsverlust der Bandscheiben verlieren diese an Höhe. Dies hat zur Folge, dass sich die Wirbelkörper annähern, was die Funktion des Bewegungsapparates stört. Eine andere Ursache ist die Spaltbildung im Wirbelbogen. Ist dieser Knochenabschnitt geschädigt, ist der Wirbel beweglicher und kann aus der Wirbelsäulenachse rutschen.

Knochenabbau, vorangegangene Brüche und angeborene Verformungen der Wirbelsäule können ebenfalls als Grund für die Entstehung eines Gleitwirbels genannt werden.

Die Kräftigung der Lendenwirbelsäule ist zentraler Bestandteil der konservativen Therapie bei einem Gleitwirbel. Rückenstrecker und der Bauchmuskulatur sollten neben der generellen Stabilisierung der Wirbelsäule besonders berücksichtigt werden.

Erst wenn sich aufgrund des Gleitwirbels neurologische Ausfallerscheinungen bemerkbar machen, wird eine Operation in Betracht gezogen.

Vermeide ruck- und stoßartige Bewegungsabläufe, die die Wirbelsäule zu stark belasten. Außerdem können häufige Hohlkreuzstellungen und Drehbewegungen einen Gleitwirbel auf Dauer begünstigen.

Solltest Du während der Übung Schmerzen verspüren oder die Schmerzen stärker werden, unterbrich die Übung und gib dies in der Feedbackfunktion der App an.

R. Krämer et al., Die lumbale Spinalkanalstenose, DOI 10.1007/978-3-642-13843-0_6,© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2012

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