Körperliche Aktivität hat einen wesentlichen Einfluss auf unser Immunsystem. Sowohl kurzfristige- sowie langfristige positive Effekte können bei richtiger Intensität der Belastung eintreten.

Erwiesenermaßen beeinflussen vor allem Belastungen mit moderater Intensität unser Immunsystem positiv wohingegen hochintensive Einheiten mit einer hemmenden Wirkung einhergehen können. Dieses Phänomen ist auch als „open window“ Theorie bekannt, welche eine immunologische Lücke nach intensiver Belastung beschreibt und eine höhere Infektanfälligkeit mit sich zieht.

Richtig dosiert ist eine sportliche Betätigung jedoch unabdingbar für ein gut funktionierendes Immunsystem. So führt regelmäßige Bewegung zu einem Anstieg der entzündungshemmenden Immunzellen, den sogenannten regulatorischen T-Zellen. Weitere Studien haben ergeben, dass auch die Funktion der NK (Natürliche Killer) – Zellen bei moderater körperlicher Aktivität verbessert wird. Diese werden zum angeborenen Immunsystem gezählt und sind dazu in der Lage, virusinfizierte Körperzellen zu erkenn und abzutöten.

Das Verhältnis zwischen sportlicher Belastung und Immunsystem wird anhand der J-Kurve nach David C. Nieman zusammengefasst. Für körperlich inaktive Menschen liegt das Infektionsrisiko der oberen Atemwege demnach im Durchschnitt. Bewegen wir uns mit moderater Intensität, sinkt dieses Risko deutlich. Wird diese Intensität jedoch überschritten, steigt das Infektionsrisiko überdurchschnittlich und unser Körper ist bis zu 72 Stunden nach der Belastung empfänglicher für Erkältungskrankheiten.

Daher ist eine ausreichende Regenrationszeit von großer Bedeutung, in der der Trainingsreiz zur Anpassung genutzt- und sich das Immunsystem regenerieren kann.

J-Kurve nach David C. Nieman. Einfluss von Bewegung auf das Infektionsrisiko

Quellen:

  • Nieman, D. (2000); Sportimmunologie: Aktuelle Perspektiven für den Sportler. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin; Jahrgang 51, Nr. 9
  • Baum, M.; Liesen, H. (1998); Sport und Immunsystem. Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 10.
  • Pokan, R. et al. (2004), Kompendium der Sportmedizin, Springer Verlag.
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