Innerhalb eines Jahres leiden fast zwei Drittel der Deutschen laut Robert Koch Institut an Rückenschmerzen. Die gute Nachricht ist, dass sich durch Training und regelmäßige Bewegung das Risiko für Rückenschmerzen stark reduzieren lässt.
Unsere Wirbelsäule hält unseren Körper aufrecht und trägt so tagtäglich das Gewicht von Rumpf, Kopf und Armen. Ermöglicht wird dies durch eine Vielzahl an Muskeln, welche den Rücken schützen und stabil halten. Rückenschmerzen sind oftmals durch eine untrainierte Muskulatur und Bewegungsmangel zu erklären. Auch regelmäßige belastende einseitige Bewegung kann dazu führen, dass ein muskuläres Ungleichgewicht und Rückenschmerzen als dessen Folge entstehen. Um effektiv vor Fehl- oder Überlastungen zu schützen, muss diese Muskulatur regelmäßig gestärkt und bewegt werden. Auf diese Weise wird die Rückenmuskulatur leistungsfähig gehalten und kann Fehlbelastungen kompensieren.
Nach einer Studie von Steiger und Kollegen aus dem Jahr 2012 ist vor allem der Trainingsumfang, also die Zeit, die die Studienteilnehmer in ein körperliches Training investiert haben, entscheidend für die Schmerzreduktion. Beeinflusst wird dies unter anderem durch Stoffwechsel- und Durchblutungssteigerungen, welche den Heilungsprozess beschleunigen. Aber auch bei Zunahme der Muskelkraft ist ein positiver Effekt in Bezug auf die Rückenbeschwerden zu verzeichnen.
Tipps fürs Büro:
Um Fehlbelastungen und Verspannungen der Muskulatur durch langes Sitzen vorzubeugen, ist weniger die richtige Sitzhaltung als vielmehr „aktives Sitzen“ ein wichtiger Faktor. Damit ist gemeint, die Sitzposition regelmäßig zu ändern und nicht zu lange in derselben Position zu verharren. Die Muskulatur wird entlastet und die Rumpfmuskulatur durch wechselnde An- und Entspannung indirekt trainiert und die Durchblutung gefördert. Auch die Leistungsfähigkeit wird positiv beeinflusst, da das Gehirn bei Bewegung besser mit Sauerstoff versorgt wird. Zwischenzeitliches Aufstehen und kurze Dehnungen verstärken den positiven Effekt des dynamischen Sitzens.